Infektiöse Hauterkrankungen

Warzen

Warzen (Verrucae) sind gutartige Wucherungen der Haut, die durch Viren ausgelöst werden. Besonders Kinder haben oft Warzen an den Füssen, Fingern oder an anderen Stellen auf der Hand.
Für die Therapie stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung, auch wenn es eine Behandlung, die Warzen nicht mit Sicherheit entfernt. Welche Methode jeweils den grössten Erfolg bringt, muss immer individuell festgestellt werden. Die Behandlung ist in erster Linie vom Alter des Betroffenen, der Anzahl der Warzen sowie deren Lokalisation abhängig. Ziel ist es, jene Behandlung zu finden, die möglichst schmerzfrei ist und keine Narben hinterlässt.
Therapie Prinzipien sind die Zerstörung der Warze durch beispielweise bestimmte chemische Stoffe wie Säuren (etwa als wirkstoffhaltiges Pflaster oder Salbe), durch eine Kältebehandlung (Kryo-Therapie), oder durch chirurgische Abtragung der Warze (Kürette, scharfer Löffel).

Herpes

Herpes-simplex-Viren verursachen Infektionen auf der Haut. Dazu gehört der Lippenherpes (Herpes labialis) mit Beschwerden rund um Lippen, Nase und Augen.
Ausserdem können Herpes-simplex-Viren als Genitalherpes (Herpes genitalis) den Bereich der Geschlechtsteile befallen. Gemeinsam sind den Herpes-simplex-Erkrankungen der leichte Juckreiz, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen und Hautverkrustungen.
Herpes ist nicht heilbar, da die Viren nach Abheilen der Symptome in die Nervenzellen wandern und dort lebenslang bleiben. Bei Lippenherpes wirken antivirale Salben (z.B. mit dem Wirkstoff Aciclovir) vor allem dann gut, wenn sie schon bei ersten Anzeichen der Fieberbläschen aufgetragen werden.
Beim Genitalherpes haben sich äusserliche Behandlungen mit Salben und Cremes als wenig wirksam erwiesen. Hier können antivirale Medikamente als Tabletten (Wirkstoffe: Aciclovir, Famciclovir, Valaciclovir) den Krankheitsverlauf um einige Tage verkürzen und Beschwerden mindern, vor allem wenn die Medikamente direkt beim ersten Anzeichen der Symptome eingenommen werden.

Krätzen/ Scabies

Die Krätze (Skabies oder Scabies) ist eine ansteckende Hauterkrankung, die durch Parasiten verursacht wird. Oft findet man bei genauer Betrachtung, zum Beispiel mit einem Mikroskop, die gewundenen, länglichen Milbengänge verursacht durch die winzigen Krätzmilben.
Die Infektion geschieht direkt oder indirekt. Direkt durch engen Hautkontakt mit Erkrankten oder indirekt durch Kontakt mit infizierten Hautschuppen. Als Übertragungsorte oder -gegenstände kommen gemeinsame Schlafplätze, Handtücher, Polstermöbel oder Teppiche in Frage.
Die Parasiten und deren Ausscheidungen lösen einen starken Juckreiz aus und zeigen eine gerötete, schuppige, zum Teil mit stecknadelkopfgrossen Knötchen bedeckte Haut.
Der starke, vor allem nächtliche Juckreiz verleitet zum häufigen Kratzen, daher der Krankheitsname «Krätze».
Die typischen Prädilektionsstellen der Skabies sind Brustwarzen, Fingerzwischenräume, Handgelenke, Ellenbogen und Leistenregion. Arme, Schenkel, Bauch, Rücken und das Gesicht können auch befallen sein. Bei Säuglingen und Kleinkindern sind primär eher das Gesicht, die behaarte Kopfhaut und die Hände befallen.
Die Behandlung der Skabies erfolgt mit so genannten Antiskabiosa. Die Therapie erfolgt lokal durch Applikation von Emulsionen oder Cremes auf die befallenen Stellen oder – bei schweren Fällen – durch Einnahme von Tabletten.
Zusätzlich sollte die Betroffenen die Milben beseitigen, die sich womöglich in der Kleidung oder Bettwäsche aufhalten. Auch die direkten Kontaktpersonen des Erkrankten sollten auf Skabies untersucht werden.
Bei richtiger Sanierung der Umgebung inklusive Behandlung von mitbefallenen Personen gelingt es, alle Krätzmilben abzutöten und die Krankheit zu heilen. Bei verspäteter Behandlung kann sich die Heilung in die Länge ziehen und unbehandelt sogar chronisch werden.